Donnerstag, 12. September 2013

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geschlossen

Nach fast vier Jahren habe ich mich entschlossen, mein Ironman-Blog nicht mehr weiterzuführen. Das bedeutet nicht, dass ich damit auch meine sportlichen Ambitionen ad acta lege. Ich werde mir weiterhin das eine oder andere Ziel setzen, denn das hält fit, jung und frisch. Ich habe bloß keine besondere Lust mehr, darüber zu bloggen.

Ganz großen Dank nochmals an alle, die mich in den Jahren in irgendeiner Form unterstützt und motiviert haben, durchzuhalten und weiterzumachen. Ihr wisst, wer ihr seid.

Wenn ich den einen oder anderen Besucher motivieren konnte, selbst aktiv zu werden, dann freut mich das. Wer Lust hat, mir zu schreiben kann das gerne tun. E-Mails bitte an p.sempelmann@gmail.com. Vielleicht sieht man sich ja mal bei der einen oder anderen Gelegenheit.

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Dienstag, 27. August 2013

Oioioioioi

Ich mag das Salzkammergut. Sehr sogar. Im Sommer habe ich dort ein paar schöne Tage mit Campen, Biken, Wandern, Fischen, Schwimmen verbracht. Ich kenne das Salzkammergut aber auch von seiner unfreundlichen Seite. Temperaturstürze und Schlechtwettereinbrüche fühlen sich dort immer doppelt so krass an. Das ist super für arabische Touristen, die wissen wollen wie es ist, wenn es einmal richtig schüttet. Zum Sporteln aber naja... unangenehm.

Genau so einen Schlechtwettereinbruch gab es pünktlich zum Mondsee-Triathlon. Nach vielen Wochen Supersommer begann es am Tag vor dem Bewerb zu regnen, die Temperatur sank um satte 20 Grad und das Bergpanorama wurde hinter einem grauen Aufwischtuch versteckt.

Triathlon? Echt, bei dem Wetter hatte ich keine Lust dazu. Drei, vier Stunden im Dauerregen und frieren im Wind... das hatte ich dieses Jahr schon mal. Also auf Wiedersehen am Mondsee im Jahr 2014.

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Dienstag, 30. Juli 2013

Bike-Hochsaison

Ui, der Sommer kann es derzeit aber richtig! In der seit Wochen anhaltenden Schönwetterperiode bin ich wieder so richtig auf den Geschmack gekommen was das Mountainbiken betrifft.

Zum Laufen habe ich bei über 30 Grad echt keine Lust und auch am Rennrad, vulgo Asphaltschneider ist es in der Hitze doch ein bisschen ungemütlich. Also ab durch die Mitte und rein in den schattigen Wienerwald oder rauf auf die Berge mit dem Bike. Als Belohnung für die Mühen bei der Auffahrt warten dann kühle Badeseen und krasse Abfahrten.

UND... ACTION!

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Das Video vom letzten Downhill vom Wienerwald-Gipfel Schöpfl. Es ist etwas verwackelt, aber am Trail ist es schwer, die Kamera ruhig zu halten. Zum Abspielen auf das Bild klicken.


Das Video spielt übrigens mit doppelter Geschwindigkeit. Um die 6 km lange Strecke in knapp sechs Minuten runterzubolzen fehlt mir dann doch der Schneid. Falls das überhaupt möglich ist, denn dazu wäre eine Durchschnittsgeschwindigkeit knapp 60 km/h nötig. Ich finde meine 30 km/h auch schon rasant genug. Im Video gibt das allerdings noch nichts her und außerdem sieht sich niemand einen 11-Minuten-Clip an.

Echte Berserker mit Downhill-Bikes, Protektoren und Vollvisier-Helmen können es dennoch versuchen, schneller runterzukommen. Entgegenkommende Biker, Wanderer und Hunde sind allerdings ein ziemliches Risiko. Herausfordernd ist eigentlich nur die erste Hälfte der Strecke. Der Trail kann vom Wetter ganz schön hergenommen sein. An den Steilstücken lauern außerdem ausgewaschene Stellen, Rinnen und Steine. Gelegentlich schauen auch ein paar dicke Wurzeln raus.

Danach geht es einfach auf der Forststraße weiter. In manchen Kurven sieht man jedoch schlecht aus. Die können dann wegen möglichem Gegenverkehr (auch Traktoren!!) nicht ganz so eng gefahren werden. Bei hohem Tempo kann dann der Schotter tricky sein. Nachdem die Strecke durch den Wald führt können außerdem auf der ganzen Abfahrt plötzlich Äste quer liegen. Am besten alle Hindernisse bei der Auffahrt aus dem Weg räumen.

Also Sattel rein, Federung ganz ausfahren und Obacht!

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Montag, 15. Juli 2013

Radmarathons

Den Linzer "Steeltownman" habe ich dann doch ausgelassen. Irgendwie hatte ich an dem Wochenende einfach keine Lust, an einem Wettkampf teilzunehmen. Alles dafür vorbereiten, anreisen, Startgeld zahlen, mich stundenlang anstrengen und danach wieder alles retour... Die Motivation dafür war einfach nicht groß genug.

Der nächste angepeilte Tri-Termin ist in Mondsee am 25. August. Wo ich aber sicher nur bei Schönwetter mitmache.

Die Triathlon-Wettkampfmüdigkeit habe ich mit langen Einheiten am Rennrad bekämpft. Ich habe versucht, den gut 300 km langen Donau-Radweg von Wien nach Passau in einem Tag zu fahren. Da gibt es zwar keine Berge, die Distanz und der Westwind sind aber harte Gegner. Ich musste außerdem zu Beginn erst noch von meinem Heimatort Eichgraben 40 km nach Wien fahren, um zum Radweg zu kommen.

Letztlich war ich einfach zu spät dran, um die ganze Strecke in einem Tag zu schaffen. Ich bin erst um 7:15 zusause losgefahren und war dann erst gegen 8:30 in Wien am Donaukanal. Nach 265 km war in Linz Schluss. Es war bereits 20:00 Uhr, die letzten knapp 100 km nach Passau zu fahren hätte bedeutet, dass es bald einmal Nacht und unangenehm geworden wäre. Außerdem waen das Sitzfleisch am Ende und der Hunger und der Durst groß.

Die restliche Etappe nach Passau war lockeres Ausradeln am Tag danach. Fazit: Der Donau-Radweg ist an einem Tag fahrbar, allerdings sollte man schon sehr bald losfahren. Am besten im Morgengrauen um 5:00 Uhr. Die Strecke in die entgegengesetzte Richtung, also von Passau nach Wien, zu fahren macht es außerdem sicher leichter, weil man dann im Normalfall immer ein wenig Rückenwind hat und es auch permanent leicht bergab geht.

Am Sonntag, also gestern, bin ich dann nach über zwei Jahren wieder bei einem Rennrad-Marathon mitgefahren, dem Wachau Radmarathon 2010 war ich da auch schon einmal dabei. Nun also wieder. Auf der langen Distanz über über 160 km und offiziell 3200 Höhenmeter (mein Garmin hat bloß 2625 HM gemessen).

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Höhenprofil Wachau Radmarathon

Wie viele Höhenmeter es tatsächlich waren ist eigentlich egal. Es waren jedenfalls reichlich und ich bin zufrieden, durchgehalten und nicht als letzter ins Ziel gekommen zu sein. Wegen einer Verwechslung wurde ich im Klassement kurze Zeit sogar als 120. geführt. Da hätte ich allerdings mehr als einen Zacken schneller sein müssen. An die Zielzeit von knapp fünfeinhalb Stunden bin ich nicht annähernd herangekommen. Ich habe knapp sieben Stunden (6:52:47) bis zur Ziellinie gebraucht. Auch wenn ich damit im Klassement ziemlich weit hinten liege: Ich habe mich durchgebissen und die echten Radrennfahrer, die bei dem Bewerb mitgefahren sind, spulen im Jahr garantiert zehn Mal mehr Kilometer ab als ich.

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Zwei Ergebnisse, zwischen denen eine Welt liegt. Das Rechte ist das Echte.

Kurz zusammengefasst: Eine schöne und anspruchsvolle Strecke mit dem Jauerling (knapp 900m) als Bergwertung bei km 95. Klar, das ist nichts gegen den Ötztal-Marathon, aber auf jeden Fall herausfordernder als eine Ironman-Triathlon-Strecke. Zwischendurch musste ich schon mal ordentlich die Zähne zusammenbeißen, um nicht vom Sattel zu kippen.

Nach km 120 musste ich einen Teil der Streckeauch alleine gegen den Wind fahren (tja, das ist das Los der Amateure, die von fast allen abgehängt werden), zum Glück gab es dann aber immer wieder ein paar andere Teilnehmer, an denen ich mich anhängen konnte (danke im Nachhinein an die unbekannten Helfer). Und die letzten Kilometer ins Ziel habe ich dann selbst noch Tempomacher für den von Krämpfen gebeuteleten Milan Celler (Startnummer 28) gespielt.

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Einfach klicken zum Nachfahren: Die 160 km Runde des Wachau Radmarathons

Ich bin dann aber letztlich ohne Probleme ins Ziel gerollt. Das Bier war dann eines der besten, die ich je getrunken habe. Heute habe ich abgesehen von einer leichten Verspannung im Nacken keine Beschwerden. Das ist ja schon was.

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Dienstag, 18. Juni 2013

Sommer-Challenge

Eigentlich gehöre ich ja nicht zu denen, die sich übers Wetter beschweren. Es ist so wie es ist. Mal besser, mal schlechter, kalt, heiß, regnerisch, windig oder auch drückend heiß. So wie in diesen Tagen. Bei Temperaturen jenseits der 35 Grad Grenze - heute zeigte das Thermometer schon um 8 Uhr morgens drückende 25 Grad im Schatten an. Da wird das Training zu einer echten Challenge.

Selbst an meiner schattigen Laufstrecke entlang der Forststraßen im Wienerwald war es heute so drücken schwül und heiß, dass ich nach 5 km wieder umgedreht habe. Ich bin statt der geplanten 16 km nur 10 km gelaufen und war dann auch froh, es hinter mir zu haben.

Irgendwie passt das aber zu dem Jahr. Erst war der Winter gnadenlos lang, dann hat es wochenlang geschüttet und jetzt verwandelt sich alles in einen Backofen. Die beste Trainingszeit ist da in den frühen Morgenstunden, kurz nach Tagesanbruch gegen 5:00 Uhr. Da ist es aber besonders hart, gegen den inneren Schweinehund anzukämpfen und zu einem Long-Jog oder zu einer Radrunde aufzubrechen. Vor allem, wenn man sich kein Ziel gesetzt hat, für das es sich zu trainieren lohnt. Fit bin ich schon, abnehmen muss ich mit meinen knapp 70 Kilo auch nicht mehr. Da helfen nur Wettbewerbe als Termin-Keule.

Noch heute werde ich mich für zwei, drei Sommer-Bewerbe - den Linzer Steeltownman, den Mostiman oder einen anderen Wettkampf anmelden. Ich muss davor nur noch meine Termine koordinieren.

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Freitag, 31. Mai 2013

Urkunde

Eben habe ich ein Mail mit meiner Urkunde vom Ironman 70.3 in St. Pölten bekommen. Ach, wäre das Wetter bloß so fein gewesen wie auf dem Foto! Mit Shorts und kurzärmlig auf der Bike-Strecke... das hat sich beim Rennen niemand getraut. Das Bild ist mindestens schon ein Jahr alt. Egal. Offiziell habe ich in meiner Altersklasse Platz 207 von 245 und im Gesamtranking Platz 1388 von 1445 Finishern erreicht. Damit liege ich zwar im letzten Drittel, war aber trotzdem über eineinhalb Stunden schneller als die Letztplatzierten und "nur" zwei Stunden langsamer als der Sieger Bart Aernouts (hier ist das Link zu seinem Twitter-Accunt). Bitte nachmachen...

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Die Urkunde vom Ironman St. Pölten 2013

Donnerstag, 30. Mai 2013

Neue Ziele

Der Ironman 70.3 in St. Pölten ist noch keine Woche vorüber, aber mir kommt es vor, als hätte das Rennen gar nie stattgefunden. Abgesehen vom riesigen Hunger, den ich in den letzten Tagen mit Bergen Pasta- und Süßspeisen bekämpfe hatte ich nach dem Rennen keinerlei Beschwerden. OK, am ersten Tag waren die Beine noch etwas müde, aber sonst... kein Muskelkater, keine Krämpfe, gar nichts.

Das liegt wohl nicht daran, dass das Schwimmen gestrichen wurde, sondern hoffentlich daran dass ich nach vier Jahren Training ein neues Fitness-Level erreicht habe. Auch wenn sich meine Wettkampf-Zeiten im Lauf der Jahre nicht dramatisch verbessert haben.

Ja, sicher bin ich noch immer ein Hobbysportler und kein Weltklasseathlet. Was heißt Weltklasse? Auch in Österreich und sicher auch bei uns im Ort gibt es Leute, die schneller und fitter sind als ich. Wenn auch hier im Ort nicht allzu viele. Darum geht es mir aber nicht. Darum ist es mir auch nie gegangen. Ein Weltklasseathlet würde ich selbst dann nie werden, wenn ich ab sofort mein ganzes Leben ausschließlich auf den Sport ausrichten würde. Jeden Tag sechs bis acht Stunden lang Training, beim Essen richtig Kalorien zählen, viel schlafen,...

Zum Spitzensportler braucht es einfach mehr als nur Training. Außergewöhnliches Talent und natürlich auch jemanden, der das schon frühzeitig erkennt und fördert. Dazu braucht man dann noch das richtige Umfeld, Gesundheit und... Hey, dafür bin ich einfach zu alt. Ich werde in wenigen Tagen 45, Aber ich fühle mich heute fitter, gesunder und kräftiger als vor fünf oder zehn Jahren. Regelmäßiger Sport ist ein fixer Teil meines Alltags geworden. Ich bekomme mittlerweile richtig schlechte Laune, wenn ich ein paar Tage keine Bewegung machen und mich dabei richtig auspowern kann.

Vor vier Jahren war ich stolz darauf, dass ich den Ironman 70.3 in St. Pölten überhaupt lebend überstanden habe. Dass ich die notwendige Konsequenz beim Training hatte und mit einer passablen Zeit ins Ziel gekommen bin. Das war auch gut so. 2013 war das Rennen natürlich auch anstrengend, und nicht nur wegen des Windes und des Wetters. Ich habe schließlich versucht, das Beste zu geben, egal wie weit es bis ins Ziel ist.

Das Wichtigste ist, das Ziel zu erreichen. Und das Rennen dabei so einzuteilen, dass man es genießen kann und gleichzeitig mit einer für einen selbst zufriedenstellenden Zeit über die Ziellinie kommt. Ob Marathon, Halbmarathon, Radrennen oder Triathlons - eigentlich ist es egal welche Distanz man sich vornimmt. Da ist es git, wenn man den eigenen Körper und seine Grenzen kennt. Die Grenzen mit Training und Gedukld nach Möglichkeit Stück für Stück ein bisschen verschiebt.

Das ist mir in den letzten Jahren doch ganz gut gelungen. Auch wenn es Tiefen und Rückschläge wegen langer Trainingspausen gab. In den vergangenen Jahren habe ich nach dem Triathlon in St. Pölten immer eine längere Trainingspause eingelegt. Ich hatte mein Ziel erreicht, war ausgepowert und glücklich damit. Jetzt ist das anders. Ich bin nach dem Rennen motivierter als davor und würde am liebsten sofort wieder bei einem Bewerb an den Start gehen. Wenn das Wetter bloß nicht so be-sch-eid-en wäre. Und warme, sonnige Frühlingstage sind leider weiterhin nicht in Sicht. Ich habe jedenfalls den heutigen verregneten Feiertag dazu genutzt, um im Triathlonkalender nach Bewerben zu suchen und mir neue Ziele zu suchen.

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"Steeltownman" in Linz: Faris Al-Sultan hat sich angemeldet. Mit ihm habe ich mich vor einem Jahr in St. Pölten auch schon "gematcht"...

Bei dem anhaltenden Schlechtwetter ist die Entscheidung für einen Bewerb allerdings schwer. Das Triathlon Portal trinews.at schreibt bereits davon, dass die Triathlon-Saison 2013 zu einer Duathlon-Saiason werden könnte. Bei den Bewerben der nächsten Wochen wie zum Beispiel am Attersee (9. Juni) wackelt das Schwimmen jedenfalls gewaltig. Der Attersee hat derzeit bloß 11,1 Grad (30 Meter vom Ufer in einem Meter Tiefe gemessen. Im Juni wird das also eher nichts mehr mit einem Triathlon. Aber wenn der Frühling schon nichts heißt, dann vielleicht doch noch der Sommer?

Der "Steeltownman" am 6. Juli in Linz, der "Powerman" am 18. August in Weyer oder der "Mondseetriathlon" am 25. August würden mir gefallen. Der "Mostiman" am 21. Juli in Wallsee ebenfalls. Oder der Kremstriathlon am 4. August. Es muss jedenfalls nicht immer Ironman sein.


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Montag, 27. Mai 2013

Rennbericht St. Pölten Ironman 70.3 2013

Der Tag danach. Das Rennen ist vorüber. Was bleibt ist ein riesiger Hunger und Appetit auf mehr. Obwohl die 2013er Ausgabe des Ironman 70.3 in St. Pölten unter gar keinem guten Stern stand. Diesmal lag es aber weniger an mir und meiner Vorbereitung als am Wetter. Das war die eigentliche Herausforderung des Triathlons, der wetterbedingt zu einem Duathlon wurde.

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Zieleinlauf mit 5:22:51. Fabrizio aus Italien war auf den letzten Kilometern der Laufstrecke mein Begleiter

Dabei hatte ich mich diesmal gut vorbereitet. Seit Jahresbeginn habe ich 550 Laufkilometer und 850 Fahrradkilometer in den Beinen. Dazu kamen als Vorbereitung zwei Halbmarathons und ein Triathlon über die olympische Distanz. Ich bin außerdem etliche Male im Neopren geschwommen, um mich an das Neo-Schwimmen zu gewöhnen.

Für den IM 70.3 in St. Pölten wäre das nicht nötig gewesen, denn der Schwimmbewerb wurde wegen zu geringer Wasser- und Lufttemperaturen abgesagt. Offiziellen Messungen zufolge hatte der Viehofner See am Tag vor dem Rennen 16 Grad, bei der Registrierung habe ich allerdings auch gehört, dass die Wasserrettung in der Mitte des Sees nur 12 Grad gemessen hatte. Noch frischer war es im Freien. Für die Nacht vor dem Rennen wurden Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt prognostiziert und am die Morgentemperaturen lagen bei reschen 6 Grad.

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Beim Bike-Start. Ich als "Black Rider". Wie manche mit kurzen Hosen fahren konnten ist mir ein Rätsel

Die Veranstalter sagten den Schwimmbewerb daher am Tag vor dem Rennen ab. Sie hatten auch keine andere Wahl. Das offizielle Reglement des Triathlon-Verbandes lässt ein Schwimmen bei solchen Luft- und Wassertemperaturen gar nicht zu.

Als ob man es gewusst hätte: Auf den Finisher-Medaillen des Jahres 2013 stehen anders als in den Vorjahren keine Distanzen. Kein Hinweis auf ein Schwimmen. Die sind also 100% ehrlich verdient! Trotzdem war ich im ersten Moment ein wenig enttäuscht, als ich beim Rennbriefing von der Absage des Schwimmbewerbs hörte. "Das ist dann ja gar kein Triathlon", dachte ich. Und an die vielen vergeblichen Schwimmtrainings. Am meisten wurmte mich aber, dass mein Ziel meine Bestzeit auf der Strecke zu verbessern und diesmal mit einer Zeit unter sechs Stunden zu finishen schon vor dem Start abhaken konnte.

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Die Medaillen des Jahres 2013 / Foto © trinews.at

Die Gedanken waren jedoch gleich wieder verflogen als ich mich an die frischen Morgentemperaturen erinnerte. Das Thermometer hatte bloß 6,5 Grad angezeigt. Welcher halbwegs vernünftige Mensch springt da in einen See? Außerdem hatte ich mir eine leichte Erkältung zugezogen. So gesehen konnte ich eigentlich froh sein, nicht schwimmen zu müssen.

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Während der Fahrt durch die Wachau war der Wind der härteste Gegner

Wer gedacht hatte, der Bewerb wäre durch die Absage des Schwimmens einfacher hatte sich getäuscht. Dafür sorgte der kräftige Wind, der laut Rennleitung den ganzen Renntag über mit Geschwindigkeiten bis über 65 km/h wehte. Dazu gab es zum Start wieder Temperaturen unter 8 Grad, garniert mit ein paar Regentropfen. Alles in allem ein Wetter, bei dem man es sich besser zuhause gemütlich macht, statt sich aufs Rad zu setzen, 90 Kilometer zu fahren und danach noch einen Halbmarathon zu laufen.

An das kuschelig-warme Zuhause dachten während des Rennens wohl viele. Stimmen, die ich von anderen Teilnehmern hörte waren unter anderem: "Es ist ein Albtraum!" "Ich sterbe!" "Warum mache ich das?" oder am Ende "Hut ab, vor jedem, der das das bei diesen Bedingungen durchgezogen hat!"

Ans Aufgeben habe ich nie gedacht, aber der Wind war auf der Radstrecke mitunter wirklich grenzwertig. Am Flachstück in der Wachau konnte ich wegen des heftigen Gegenwinds nicht mehr am großen Kranz fahren, schlimmer waren aber fast noch die heftigen Böen am Teilstück zwischen Obritzberg und St. Pölten. Sie rüttelten so stark am Rad, dass ich fürchtete, umgeblasen zu werden. Die Bergetappen waren dagegen fast schon eine Erholung. Der Anstieg nach Gansbach nach der Windschlacht in der Wachau eine Atempause. Und der Berg war auch das einzige Teilstück auf der gesamten Strecke, an dem mir kurz warm wurde. Trotz kurzem Shirt und darüber zwei Langarmshirts, Handschuhen, Haube unter dem Helm und Beinlingen. Der kalte Wind kannte einfach kein Erbarmen.

Die Hoffnung, dass ich auf der Radstrecke eine Zeit unter drei Stunden erreichen könnte hatte ich dann auch bald wieder begraben. Vielleicht wäre das mit einer aerodynamisch besseren Sitzposition möglich gewesen. Eventuell auch mit einer windschlüpfrigen Triathlon-Zeitfahrmaschine. Wobei ich bei dem Wind garantiert nicht mit vollen Laufrädern fahren hätte wollen, wie das etliche andere getan haben. Und bei den Abfahrten durch den Sturm war es mir auch recht, einen richtigen Rennlenker zu haben, den ich gut festhalten konnte. Vermutlich wäre mehr Training also das Richtige gewesen.

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Auch beim Laufen blieb die Haube auf dem Kopf. Wind und Wetter waren bis zum Schluss ein Kriterium

Der Wind hat jedenfalls viel Kraft gekostet, am Rad und beim Laufen. Auf den beiden 10,5 km Runden gab es jeweils auf der Hälfte der Strecke einen reschen Gegenwind. Konditionell hatte ich keine Probleme. Im Gegensatz zu den Vorjahren konnte ich an den Versorgungsstationen locker vorbeilaufen und habe nur hin und wieder zu einem Becher Wasser oder Iso gegriffen. Am Ende hat aber die Kraft nachgelassen. Trotzdem ist meine Laufzeit von unter 2 Stunden (1:59:15) meine bisher beste auf der Ironman-Halbdistanz.

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Nochmals beim Zieleinlauf mit Fabrizio

Im Ziel war ich dennoch froh, es hinter mir zu haben. Einen warmen Tee zu bekommen, mich in eine Rettungsfolie einzuwickeln und anschließend heiß duschen zu können. Ein paar Palatschinken später war die Welt dann auch schon wieder in Ordnung, das Dreckswetter vergessen und nur noch der Zieleinlauf im Kopf.

Schon heute habe ich im Kalender nachgesehen, wann und wo ich mein Ziel, die 6-Stunden-Marke auf der Halbdistanz zu knacken erreichen könnte. Vielleicht gelingt es noch in diesem Jahr. Die Triathlon-Saison ist ja noch jung. Sonst im nächsten Jahr. 2014 werde ich St. Pölten aber auslassen und stattdessen beim Linztriathlon an den Start gehen.

Termin ist der 31. Mai 2014. Also fast zeitgleich mit dem St. Pöltner Bewerb. Das bedeutet den Winter über wieder fleißig trainieren. Die Startgebühr für den Linzer Tri kostet bis Ende Mai nur 60 Euro, bloß ein Viertel von St. Pölten. Ironman ist ja super, aber nachdem ich schon vier IM 70.3 Medaillen zuhause habe muss jetzt einmal eine andere Strecke her. Goodbye, St. Pölten, Hallo Welt!

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Peter trainiert für den Ironman

Triathlon- und Trainingsblog

Über mich und dieses Blog

Peter Sempelmann *1968
Journalist, mit Stationen bei trend, profil. und WirtschaftsBlatt Verheiratet, Vater von zwei Kindern.

Dieses Blog wurde im November 2009 gestartet, um das Training für meinen ersten Triathlon, den Austria 70.3 Ironman (1,9 km schwimmen, 90 km radeln und 21 km laufen) im Mai 2010 zu dokumentieren und um nicht zu kneifen. Wie hätte denn ausgesehen. Erst groß bloggen und dann nicht durchhalten?

Ich habe mich durchgebissen, wie auch durch etliche weitere Triathlons und andere sportliche Abenteuer. In der Blog-History ganz zurückblättern oder das nachfolgende Link klicken, dann kann man den Weg vom Durchschnitts-Ei zum Ironman nachlesen.

ZUM ANFANG UND ERSTEN BLOG-EINTRAG HIER KLICKEN

Wenn ich es konnte, dann kann es jeder andere auch. Also rein ins Sportgewand und raus in die Natur!

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