Sonntag, 14. März 2010

Wochenende mit Testschwimmen

Das ganze Wochendende über war das Wetter eher besch... Der Sturm hat an unserem Haus gerüttelt, als ob er jeden Moment das Dach wegfegen würde und dazu gab es immer noch winterliche Temperaturen und Schneeschauer.

Die für Freitag Abend geplante Laufrunde habe ich wegen des Schlechtwetters ersatzlos gestrichen. Bei aller Begeisterung für das Outdoor-Sporteln. Wenn der Wind so heftig weht, dass der Schnee waagrecht fällt würde ich nicht einmal meinen Hund - wenn ich einen hätte - vor die Tür jagen.

Samstag Vormittag hat der Wind ein wenig nachgelassen und ich habe die Gelegenheit für eine Laufrunde genutzt. Es war schön, wieder einmal bei Tageslicht durch den Wald zu laufen. Allerdings war die Forststraße großteils immer noch voll Schnee und das Laufen war eine ziemliche Rutschpartie. Es wäre wohl besser gewesen, wenn ich statt der Laufschuhe die Langlaufschi angeschnallt hätte. Trotzdem habe ich auf die 16 km einen Schnitt von 5:35 pro Kiloneter hinbekommen. Bei insgesamt 600 Höhenmetern.

Am Nachmittag bin ich dann ins Bundessportzentrum Südstadt gefahren, um dort die neue Kollektion der Speedo-Neoprenanzüge zu testen. Christophe Sauseng, der mit seinen Neos derzeit durch die Bäder des Landes reist und allen Ortes Testschwimmen veranstaltet ist ein ganz Netter. Vor allem legt er es nicht unbedingt drauf an, jedem gleich das Topmodell seiner drei Anzüge aufzuschwatzen. Oder überhaupt gleich einen Anzug verkaufen zu wollen. Obwohl er natürlich auch ein Verkäufer ist, die Vorteile seiner Anzüge genau kennt und weiß, wie er sie anpreisen kann.

Ich hatte vor dem Testschwimmen auf irgendeiner Website gelesen, dass man mit jedem Neo, den man probiert mindestens 500 Meter schwimmen soll, damit man auch ein richtiges Urteil abgeben kann, und das habe ich dann auch gemacht.

Als erstes bin ich ins Topmodell, den "Racer" um 499 Euro geschlüpft und dabei gleich einmal die Erfahrung gemacht, dass es gar nicht so leicht ist, so eine Gummihaut anzuziehen. Bis man richtig drin steckt und alles so sitzt wie es soll dauert es schon ein paar Minuten. Tricks gibt es da wenige, außer die Arme und die Beine abschneiden (die des Anzugs natürlich!!), was einer der anderen Testschwimmer gleich gemacht hätte, wenn es sein Anzug gewesen wäre.

Schließlich hatte ich es doch geschafft mir das Ganzkörper-Kondom überzuziehen, bin ins Wasser gesprungen und war überrascht, wie viel Auftrieb so ein Anzug gibt. Man muss sich damit wirklich nur noch flach aufs Wasser legen und kann dann eigentlich gar nicht mehr untergehen. Ich war zwar noch nie im Toten Meer, aber genauso wie die Bilder davon aussehen ist es mit so einem Neo. Macht Nichtschwimmer zu Schwimmern. Das alleine war schon eine sehr erstaunliche Erfahrung.

Beim Schwimmen war ich dann vom "Racer" Anzug allerdings nicht hundertprozentig überzeugt. Es ist ein Super-Teil, keine Frage, allerdings hat der Anzug so viel Auftrieb gegeben, dass die Lage im Wasser völlig ungewohnt war. Es mag ja sein, dass es nur daran gelegen hat, dass ich noch nie in einem Neoprenanzug geschwommen bin, aber wenn man so ganz andes im Wasser liegt als sonst werden auch die Muskeln ganz anders beansprucht. Nach zwei, dreihundert Metern habe ich beemerkt, dass es in meinen Rückenmuskeln zieht - damit hatte ich beim Schwimmen bisher eigentlich noch nie ein Problem. Das Schwimmen war deshalb jedenfalls nicht ganz so easy und angenehm wie ich gedacht hatte.

Bei den anderen zwei Anzügen, dem "Elite" (379 Euro) und dem Eoinsteigermodell um 279 Euro, dessen Name mir jetzt nicht einfällt, war der Auftrieb deutlich geringer und die Wasserlage war viel eher am normalen "Nacktschwimmen". Ich persönlich bin mit den beiden Anzügen jedenfalls fast besser zurecht gekommen. Am Ende habe ich den "Racer" nochmals probiert und bin wieder zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Wenn er auch etwas besser gepasst hat.
Selbst wenn Zeit-Tests belegen, dass man mit dem "Racer" Anzug ein paar Sekunden schneller schwimmen kann. Voraussetzung dafür ist wohl dass man gewohnt ist, damit zu schwimmen. Profis holen damit angeblich sieben Sekunden auf 200 Meter heraus. Für Wettkämpfer eine echte Welt, zweifellos. Aber für mich? Das würde auf die 1,9 Kilometer die ich beim Triathlon schwimmen muss einen Zeitgewinn von 70 Sekunden bedeuten. So viel Zeit kann man locker in der Wechselzone verlieren. Außerdem scheint es mir bei einer angepeilten Zielzeit irgendwo zwischen fünf Stunden und 30 Minuten und sechs Stunden etwas irrelevant, ob ich beim Schwimmen ein Minute schneller bin oder nicht. Ich nehme den Wettbewerb und das Training schon ernst, weiß aber auch, dass ich sowieso keine Rekorde aufstellen werde. Die Kirche im Dorf lassen. Und schließlich ist alles auch eine Geldfrage. 500 Euro sind viel Geld. Auch wenn man mit so einem Schwimmanzug flott unterwegs sein und auch toll angeben könnte werde ich in den nächsten Wochen die Gebrauchtbörsen beobachten. Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit, einen Anzug günstig einzukaufen.

Eher basic war dann das Training vom Sonntag. Am Nachmittag ein leichter Spaziergang mit einer abschließenden Rodelpartie aufs Hocheck (das war es dann wohl für diesen Winter - bei der Abfahrt ist uns schon der erste Mountainbiker entgegen gekommen) und am Abend noch eine Stunden am Kettler mit dem üblichen Bodenturnen zum Abschluss. Macht insgesamt sechs Trainings diese Woche. Das ist ja ganz schön was.

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Peter trainiert für den Ironman

Triathlon- und Trainingsblog

Über mich und dieses Blog

Peter Sempelmann *1968
Journalist, mit Stationen bei trend, profil. und WirtschaftsBlatt Verheiratet, Vater von zwei Kindern.

Dieses Blog wurde im November 2009 gestartet, um das Training für meinen ersten Triathlon, den Austria 70.3 Ironman (1,9 km schwimmen, 90 km radeln und 21 km laufen) im Mai 2010 zu dokumentieren und um nicht zu kneifen. Wie hätte denn ausgesehen. Erst groß bloggen und dann nicht durchhalten?

Ich habe mich durchgebissen, wie auch durch etliche weitere Triathlons und andere sportliche Abenteuer. In der Blog-History ganz zurückblättern oder das nachfolgende Link klicken, dann kann man den Weg vom Durchschnitts-Ei zum Ironman nachlesen.

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