Mittwoch, 16. Dezember 2009

Leistungstest II

Gestern Abend der Leistungstest im Ferry Dusika Stadion, das eine ganz eigene Welt ist. In der Arena trainieren Stabhochspringer, Weitspringer, und Profiläufer. Auf der hölzernen Radbahn rundherum drehen Zeitfahrer mit ihren Rennrädern ihre Runden.

Hobby- und Amateursportler von meinem Schlag sind hier auf der Laufbahn nicht einmal als Sparringpartner gut genug, sondern eher nur Hindernisse. Die Anweisungen an mich sind daher ganz klar: Auf Bahn Nummer eins ganz innen laufen, damit die Anderen überholen können. Ja, schon gut... Aber auch richtig so. Wer meint, eh ganz gut in Schuss und halbwegs flott unterwegs zu sein kann gerne einmal selbst den Test antreten und wird staunen, wie junge Mädels und Burschen, die vielleicht halb so alt sind wie ich es bin in einem Tempo ihre Runden drehen, das für mich extrem ungesund wäre.

Doch zurück zum Leistungstest. Nach dem lockeren Einlaufen wird mir erst einmal ein Tropfen Blut vom Ohr abgenommen. Ich werde mit Pulsuhr und Stoppuhr ausgerüstet und auf die Laufbahn geschickt, wo ich zunächst über die Distanz von zwei Kilometern, also zehn Runden und im Tempo 6 Minuten 30 Sekunden (pro Kilometer) meine Runden drehen soll. Ein Kärtchen mit den Durchgangszeiten in der Hand hilft mir dabei, das Tempo zu dosieren. Die 6:30 sind noch ein Klacks. Das ist langsamer als ich normalerweise unterwegs bin und ich muss mich beim Laufen regelrecht einbremsen, um nicht zu schnell zu sein. Ganz locker komme ich nach den zwei Kilometern wieder zur Blutabnahme zurück. Das war ja ganz easy.

Auch die nächsten beiden Durchgänge im 6:00 und 5:30 Tempo sind noch ganz locker. Erst bei 5:00 merke ich, dass ich mich in dem Tempo nicht stundenlang bewegen könnte und bei 4:30 ist Schluss. Auf den ersten Runden denke ich noch, dass ich noch den nächsten Sprug auf 4:00 versuchen könnte, doch dann wird alles anders. Ich bringe die zwei Kilometer zwar sogar ein wenig unter der vorgegebenen Zeit von neun Minuten über die Runden, mein Puls ist aber auf 180 und die letzten drei, vierhundert Meter sind ein richtiger Kampf. Ich mich muss regelrecht zum Weitermachen zwingen und komme mit rotem Gesicht und schwer keuchend ins Ziel. Für mich ist dort Schluss, wo die halb so alten Läufer erst richtig loslegen.

"So soll es auch sein", meint Krista Gruss-Brunner, als ich zu ihr sage "Schluss! Ich will nicht mehr", mir zum letzten Mal einen Tropfen Blut vom Ohr abnimmt und mich nochmals zum Auslaufen auf die Bahn schickt und mir die Auswertung des Tests für die nächsten Tage verspricht.

Ganz grob geschätzt würde ich jetzt einmal davon ausgehen, dass ich, sofern ich mein Training über den Winter durchhalte und mich noch etwas verbessere, im nächsten Jahr beim Wien-Marathon eine Zeit irgendwo um die 3 Stunden 45 Minuten hinbekommen könnte und dass eine Triathlon-Zielzeit von knapp sechs Stunden vielleicht auch möglich wäre. Das sieht ja gar nicht schlecht aus. Aber abwarten und erst einmal sehen, was die Auswertung des Tests bringt und welche Tipps und Trainingspläne ich dann bekomme. Und ja - meine alte Pulsuhr sollte ich dann vielleicht doch wieder einmal auspacken und auch eine neue Batterie dafür kaufen, um mich dann besser an die Vorgaben halten zu können.

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Peter trainiert für den Ironman

Triathlon- und Trainingsblog

Über mich und dieses Blog

Peter Sempelmann *1968
Journalist, mit Stationen bei trend, profil. und WirtschaftsBlatt Verheiratet, Vater von zwei Kindern.

Dieses Blog wurde im November 2009 gestartet, um das Training für meinen ersten Triathlon, den Austria 70.3 Ironman (1,9 km schwimmen, 90 km radeln und 21 km laufen) im Mai 2010 zu dokumentieren und um nicht zu kneifen. Wie hätte denn ausgesehen. Erst groß bloggen und dann nicht durchhalten?

Ich habe mich durchgebissen, wie auch durch etliche weitere Triathlons und andere sportliche Abenteuer. In der Blog-History ganz zurückblättern oder das nachfolgende Link klicken, dann kann man den Weg vom Durchschnitts-Ei zum Ironman nachlesen.

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