Montag, 15. Juli 2013

Radmarathons

Den Linzer "Steeltownman" habe ich dann doch ausgelassen. Irgendwie hatte ich an dem Wochenende einfach keine Lust, an einem Wettkampf teilzunehmen. Alles dafür vorbereiten, anreisen, Startgeld zahlen, mich stundenlang anstrengen und danach wieder alles retour... Die Motivation dafür war einfach nicht groß genug.

Der nächste angepeilte Tri-Termin ist in Mondsee am 25. August. Wo ich aber sicher nur bei Schönwetter mitmache.

Die Triathlon-Wettkampfmüdigkeit habe ich mit langen Einheiten am Rennrad bekämpft. Ich habe versucht, den gut 300 km langen Donau-Radweg von Wien nach Passau in einem Tag zu fahren. Da gibt es zwar keine Berge, die Distanz und der Westwind sind aber harte Gegner. Ich musste außerdem zu Beginn erst noch von meinem Heimatort Eichgraben 40 km nach Wien fahren, um zum Radweg zu kommen.

Letztlich war ich einfach zu spät dran, um die ganze Strecke in einem Tag zu schaffen. Ich bin erst um 7:15 zusause losgefahren und war dann erst gegen 8:30 in Wien am Donaukanal. Nach 265 km war in Linz Schluss. Es war bereits 20:00 Uhr, die letzten knapp 100 km nach Passau zu fahren hätte bedeutet, dass es bald einmal Nacht und unangenehm geworden wäre. Außerdem waen das Sitzfleisch am Ende und der Hunger und der Durst groß.

Die restliche Etappe nach Passau war lockeres Ausradeln am Tag danach. Fazit: Der Donau-Radweg ist an einem Tag fahrbar, allerdings sollte man schon sehr bald losfahren. Am besten im Morgengrauen um 5:00 Uhr. Die Strecke in die entgegengesetzte Richtung, also von Passau nach Wien, zu fahren macht es außerdem sicher leichter, weil man dann im Normalfall immer ein wenig Rückenwind hat und es auch permanent leicht bergab geht.

Am Sonntag, also gestern, bin ich dann nach über zwei Jahren wieder bei einem Rennrad-Marathon mitgefahren, dem Wachau Radmarathon 2010 war ich da auch schon einmal dabei. Nun also wieder. Auf der langen Distanz über über 160 km und offiziell 3200 Höhenmeter (mein Garmin hat bloß 2625 HM gemessen).

W500_H225
Höhenprofil Wachau Radmarathon

Wie viele Höhenmeter es tatsächlich waren ist eigentlich egal. Es waren jedenfalls reichlich und ich bin zufrieden, durchgehalten und nicht als letzter ins Ziel gekommen zu sein. Wegen einer Verwechslung wurde ich im Klassement kurze Zeit sogar als 120. geführt. Da hätte ich allerdings mehr als einen Zacken schneller sein müssen. An die Zielzeit von knapp fünfeinhalb Stunden bin ich nicht annähernd herangekommen. Ich habe knapp sieben Stunden (6:52:47) bis zur Ziellinie gebraucht. Auch wenn ich damit im Klassement ziemlich weit hinten liege: Ich habe mich durchgebissen und die echten Radrennfahrer, die bei dem Bewerb mitgefahren sind, spulen im Jahr garantiert zehn Mal mehr Kilometer ab als ich.

Urkunde-Wachau3
Zwei Ergebnisse, zwischen denen eine Welt liegt. Das Rechte ist das Echte.

Kurz zusammengefasst: Eine schöne und anspruchsvolle Strecke mit dem Jauerling (knapp 900m) als Bergwertung bei km 95. Klar, das ist nichts gegen den Ötztal-Marathon, aber auf jeden Fall herausfordernder als eine Ironman-Triathlon-Strecke. Zwischendurch musste ich schon mal ordentlich die Zähne zusammenbeißen, um nicht vom Sattel zu kippen.

Nach km 120 musste ich einen Teil der Streckeauch alleine gegen den Wind fahren (tja, das ist das Los der Amateure, die von fast allen abgehängt werden), zum Glück gab es dann aber immer wieder ein paar andere Teilnehmer, an denen ich mich anhängen konnte (danke im Nachhinein an die unbekannten Helfer). Und die letzten Kilometer ins Ziel habe ich dann selbst noch Tempomacher für den von Krämpfen gebeuteleten Milan Celler (Startnummer 28) gespielt.

W500_H312
Einfach klicken zum Nachfahren: Die 160 km Runde des Wachau Radmarathons

Ich bin dann aber letztlich ohne Probleme ins Ziel gerollt. Das Bier war dann eines der besten, die ich je getrunken habe. Heute habe ich abgesehen von einer leichten Verspannung im Nacken keine Beschwerden. Das ist ja schon was.

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Peter trainiert für den Ironman

Triathlon- und Trainingsblog

Über mich und dieses Blog

Peter Sempelmann *1968
Journalist, mit Stationen bei trend, profil. und WirtschaftsBlatt Verheiratet, Vater von zwei Kindern.

Dieses Blog wurde im November 2009 gestartet, um das Training für meinen ersten Triathlon, den Austria 70.3 Ironman (1,9 km schwimmen, 90 km radeln und 21 km laufen) im Mai 2010 zu dokumentieren und um nicht zu kneifen. Wie hätte denn ausgesehen. Erst groß bloggen und dann nicht durchhalten?

Ich habe mich durchgebissen, wie auch durch etliche weitere Triathlons und andere sportliche Abenteuer. In der Blog-History ganz zurückblättern oder das nachfolgende Link klicken, dann kann man den Weg vom Durchschnitts-Ei zum Ironman nachlesen.

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Wenn ich es konnte, dann kann es jeder andere auch. Also rein ins Sportgewand und raus in die Natur!

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