Rückschau und Vorschau
Das war es vorerst mit dem Ironman-Blog. In den nächsten Wochen und Monaten wird es hier nur noch sporadisch Einträge geben. Trotzdem habe ich mir für die Sommermonate einige sportliche Ziele gesetzt, von denen ich auch hier berichten werde:
--> Den Wachau Radmarathon Mitte Juli (mache ich nur bei Schönwetter)
--> Die Großglockner Hochalpenstraße raufradeln (irgendwann im August)
--> Den Mondsee Triathlon (Ende August)
--> Den Wachau Laufmarathon (im September)
Im November werde ich dann wieder mit der Vorbereitung auf den Ironman 70.3 2011 beginnen, der am 22. Mai 2011 stattfindet. Dabei möchte ich dann die sechs-Stunden-Marke knacken. Das schöne Erlebnis Ironman soll jedenfalls keine Einzelveranstaltung gewesen sein und für das nächste Mal haben sich schon einige Freunde gemeldet, die ebenfalls mittrainieren und antreten möchten. Ich hoffe, dass auch deren Motivation so lange anhält.
Rückblickend kann ich jedenfalls sagen, dass es sich für mich persönlich gelohnt hat, mich auf das Abenteuer einzulassen und dass die Vorbereitung auf das Rennen ebenso viel Spaß gemacht hat wie der Wettkampf selbst. Ich fühle mich rundum gesund und fit, hatte in sechs Trainingsmonaten nicht einmal einen richtigen Schnupfen. Das einzige Problem, mit dem ich in der Vorbereitung zu kämpfen hatte war ein vom Chlorwasser verursachter Ausschlag, der nur langsam und mit Spezialsalben wieder verschwunden ist. Dafür habe ich auch das kleine Bäuchlein, das ich seit Jahren mitgetragen hatte, restlos abtrainiert. Mit 71,5 kg bin ich zwar nur um rund vier Kilo leichter als im November 2009, was auch daran liegen dürfte, dass ich jetzt doch ein paar Muckis mehr habe als davor.
Ich bin auch stolz, dass ich ein für Durchschnittsbürger sportlich sehr ambitioniertes Ziel erreicht habe, was die wenigsten meiner Bekannten, Freunde und Verwandten gedacht hätten. Noch ein paar Tage vor dem Wettbewerb wurde ich etwas ungläubig gefragt, ob ich wirklich daran teilnehmen will.
Bei allem habe ich mich streng an den Vorsatz gehalten, keine Supersportler-Nahrung in mich reinzustopfen und auch sonst ganz normal weiter zu leben. Abgesehen von Isotonischen Getränken und Magnesiumpulver gab es kein Extra-Doping.
Auch den Vorsatz, das Experiment Ironman zu keiner großen Materialschlacht werden zu lassen konnte ich einhalten. Zum Glück gibt es für Einsteiger wie mich hunderte, die sich nicht nur selbst durchbeißen, sondern auch immer wieder persönliche Bestzeiten unterbieten wollen und deshalb auch immer wieder in neue, noch bessere und teurere Ausrüstung investieren. Mit ein bisschen Geduld und Glück findet man daher am Gebrauchtmarkt vieles was man zum Antreten braucht zu recht passablen Preisen. Ich kann Aspiranten nur wärmstens empfehlen, sich immer wieder auf einschlägigen Webseiten umzusehen.
Hier ist eine Aufstellung meiner Ausgaben:
RAD:
I. Rennrad Simplon Lumen, 650 EUR (Neupreis ca. 2700 EUR)
II. Rennradschuhe SIDI, 35 EUR (Neupreis ca. 100 EUR)
III. Clips für Rennradschuhe, 30 EUR
IV. Sattel für Heimtrainer, 35 EUR
V. Tritahlon-Lenkeraufsatz, 50 EUR
Investitionen Radausrüstung: 850 EUR
Helm, Trikots, Radhosen, diverse andere Radbekleidung und Sportbrille hatte ich teilweise schon, kostet aber alles zusammen nochmals einiges Geld.
Helm ca. 60 EUR
2x Kurzarmtrikots zusammen ca. 60 EUR
GoreTex Langarmtrikot 80 EUR
GoreTex Armlinge und Beinlinge zusammen ca. 80 EUR
Radhandschuhe ca. 30 EUR
Softshell-Jacke (auch für das Laufen geeignet) ca. 60 EUR
In Summe habe ich für die Radausrüstung also auch gut 1100 Euro gezahlt
SCHWIMMEN
I. Badehaube, 7 EUR
II. Schwimmhose, 35 EUR
III. Schwimmbrille, 14 EUR
IV. Pull Buoy, 7 EUR
V Schwimmbrett 7 EUR
VI. Neoprenanzug 80 EUR (Neupreis ca 250 EUR)
VII. 6 x Monatskarte für die Bäder = 6 x 17,70 EUR = 106,20 EUR
Summe Investitionen Schwimmen: 256 EUR
LAUFEN
I. Laufschuhe 110 EUR
II. Laufhose 30 EUR
III. Mammut-Windhaube (für das Wintertraining) 30 EUR
Handschuhe, T-Shirts hatte ich genug. Die Winterbekleidung waren die schon alte aber immer noch gute Löffler-Langlaufhose und die Softshelljacke oder das GoreTex Trikot, das ich zum Radeln anhatte sowie ein paar dünne Handschuhe.
Smme Investitionen Laufen 170 EUR
Rechnet man noch das Startgeld (199 EUR) und diverse andere Kleinigkeiten (Schlauch, Radpumpe, Pickzeug usw.) dazu, dann hat mir das Abenteuer Ironman also wahrscheinlich knapp 2000 EUR gekostet. Den Großteil davon habe ich mit dem Verkauf einer alten Gitarre finanziert (tja, auch das war einmal ein Hobby von mir).
Das teure Equipment soll aber jetzt natürlich nicht einfach in der Ecke verstauben und dort als ewige Erinnerung liegen bleiben. Ich habe mir schon die Veranstaltungskalender durchgesehen und dabei unter anderem den Mondsee-Triathlon am 22. August als schönen nächsten Bewerb entdeckt. Mit 1,5 km schwimmen, 40 km radeln und 10 km laufen ist der etwa halb so lang wie der Ironman und bei Schönwetter sicher eine tolle Angelegenheit, bei der ich auch etwas mehr Tempo machen könnte.
Von der Ironman-Langdistanz, mit der ich gegen Ende der Vorbereitung schon ein bisschen geliebäugelt hatte, werde ich aber tunlichst die Finger lassen. Der Wettkampf am 30. Mai hat mich wieder auf den Boden zurück gebracht. Der Ironman 70.3 ist meiner Meinung nach für alle, die einen 40 Stunden Job und ein halbwegs normales Familienleben haben die Obergrenze des Machbaren. Für die doppelte Distanz wäre so unglaublich viel mehr Trainingsaufwand nötig, dass dabei Job und/oder Familie extrem leiden würden.
peter_sempelmann - 2. Jun, 16:31
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks